RAF-Terror
Neustraße/Ecke Josefstraße – Großes Polizeiaufgebot und Menschenansammlungen kurz nach dem Anschlag (Foto: W. Sevenich)
Die Terrororganisation RAF (Rote Armee Fraktion / Baader-Meinhof-Bande) schockte mit einer Mordaktion auf der Grenzstraße die Bevölkerung.
Am Allerheiligentag 1978 überquerte hier ein Pärchen die Grenze. Ein mitgeführter Blumenstrauß diente wohl als Tarnung.
Als vier niederländische Grenzbeamte die beiden Personen kontrollieren wollten, zog der Mann plötzlich eine Pistole und die Frau eine Maschinenpistole.
Eine Vielzahl von Schüssen wurde auf die Beamten abgefeuert, von denen zwei starben und einer schwer verletzt wurde.
Der Blumenstrauß wurde -wie zum Hohn- noch neben die Opfer geworfen, bevor das Pärchen sich weiter in Richtung Kerkrade-Centrum entfernte.
In einer Nebenstraße zwangen sie dann mit Waffengewalt einen Bäcker, seinen Lieferwagen als Fluchtauto zur Verfügung zu stellen.
Als Täter wurden die RAF-Mitglieder Rolf Heißler und Adelheid Schulz identifiziert und später verurteilt.
Zwischen den Gehwegplatten am Tatort erinnert eine Gedenktafel an die Mordopfer.
Peter Dinninghoff
Dirk de Jong war erst 20 Jahre als ihn der tödliche Kopfschuss traf. Er verstarb noch vor Ort. Sein 24jähriger Kollege Jan Goemans wurde ebenfalls mit Schüssen in den Kopf getroffen und lebensgefährlich verletzt noch ins Krankenhaus gebracht. Dort erlag er jedoch später auch seinen Verletzungen. Ein dritter Zöllner überlebt mit einer Schulterverletzung. Aber er und sein unverletzter 4. Kollege werden diese Szenen lebenslang nicht vergessen. Die Zöllner hatten aus einem zivilen Fahrzeug heraus die Mauer und die Durchgangsposten im Blick und daher die beiden Personen, die mit Blumenstrauß und Aktenkoffer den Durchgangsposten an der Josefstraße Richtung Kerkrade querten, kontrollieren wollen.
Polizeiaufkommen an der Ecke Neustraße/Kokelestraat (Fotos: W. Sevenich)